Letzte Woche brachen wir, die Schüler und Schülerinnen der 3a und 3c der Mittelschule, zu einem aufregenden Ausflug in zwei außergewöhnliche Welten nach Linz auf. Die faszinierende Ausstellung "Körperwelten" und eine beeindruckende Werksführung inklusive des Stahlweltenmuseums der VOEST warteten auf uns. Zwei Welten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber beide einen bleibenden Eindruck hinterließen.
Körperwelten: Einblicke unter die Haut
Unser erster Halt führte uns in die alte Tabakfabrik, zu der Ausstellung der "Körperwelten", die uns buchstäblich unter die Haut ging. Hier konnten wir plastinierte menschliche Körper in allen möglichen Posen bewundern und dabei einen Blick auf Muskeln, Organe und das Nervensystem werfen. Während einige von uns mit offenem Mund staunten, gab es auch den einen oder anderen, der seine Skepsis mit einem humorvollen „Also, das wäre nichts für mich“ zum Ausdruck brachte. Doch der Lerneffekt war unbestreitbar. Der menschliche Körper ist ein wahres Wunderwerk!
Stahlwelten: Glühende Leidenschaft und technische Meisterwerke
Nach diesem Einblick in die Anatomie führte uns unser Weg zur VOEST, dem größten Stahlwerk der Welt. Schon beim Betreten des Werksgeländes spürte man die Energie, den Geruch nach Stahl und die Geschichte, die hier seit Jahrzehnten geschrieben wird. Unsere Führung begann mit einer beeindruckenden Werksführung mit dem Bus, bei der wir zweimal stoppten. Beim ersten Halt kamen wir hautnah an den Hochofen heran und konnten zusehen, wie Stahl erhitzt und gegossen wird – eine brandgefährliche Arbeit, die uns alle in Staunen versetzte. Der zweite Halt war in einem Blechwerk. Hier sahen wir, wie die gegossenen Brammen zu Blech gewalzt, aufgerollt und somit transportfähig gemacht wurden. Im Anschluss an die Werksführung sahen wir uns das gigantische Stahlwelten-Museum an.
Das VOEST-Gelände ist ungefähr so groß wie 800 Fußballfelder und der Konzern umfasst weltweit 500 Standorte in 50 Ländern auf 5 Kontinenten. Am Hauptsitz in Linz sind 11.000 Menschen beschäftigt. Beeindruckend ist auch, dass die VOEST auf ihrem Betriebsgelände eine eigene Imkerei, eine Gärtnerei und sogar Jäger beschäftigt, da sich Waldtiere wie Rehe und Hasen dort aufhalten, auch die Donauauen ziehen sich bis ins Betriebsgelände. Für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gibt es zudem ein kleines Spital, Fachärzte, ein Lebensmittelgeschäft, eine Betriebspolizei, eine Betriebsfeuerwehr mit Tauchern, die auch bei Unfällen am Attersee gerufen werden, und einen 24 Stunden geöffneten Betriebskindergarten, damit der Schichtbetrieb stets gewährleistet ist.
Unser Ausflug nach Linz war ein voller Erfolg. Wir haben viel gelernt, gestaunt und gelacht. Die Kombination aus der biologischen Faszination der Körperwelten und der technischen Brillanz der Stahlwelten hat uns gezeigt, wie vielfältig und spannend die Welt ist, in der wir leben. Und wer weiß, vielleicht wird der eine oder die andere von uns eines Tages selbst in der Medizin oder der Industrie seine Berufung finden. Bis dahin bleibt dieser Tag eine unvergessliche Erinnerung, auch für Schüler Ben, der in der VOEST zum Ritter der Mittelschule St. Georgen geschlagen wurde!