• Elterntipps

        • Eine Lese-Rechtschreib-Störung (Legasthenie) oder Rechenstörung (Dyskalkulie) ist keine Krankheit im herkömmlichen Sinn, die sich durch irgendein Medikament behandeln lässt oder sich „auswächst“. Es ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Beeinträchtigung („Körperbehinderung“ im Sinne des Gesetzes).

           

          • Erklären Sie Ihrem Kind altersgemäß, was LRS oder Dyskalkulie ist (nicht Dummheit und nicht Faulheit, sondern Schwierigkeiten beim Lesen und/oder Rechtschreiben und/oder Rechnen).  Machen Sie sich und Ihrem Kind bewusst, dass dies nur ein kleiner Teil der eigenen Kom­petenzen und Persönlichkeit ist.
          • Wichtig ist, dass man die gegenwärtige Situation akzeptiert, so wie sie ist, dass man sich gut informiert und Hilfe (innerhalb und außerhalb der Schule) holt und dass man einen Schritt nach dem anderen setzt.
          • Wenn Sie ein gültiges Gutachten von einem klinischen Psychologen oder Arzt haben, informieren Sie sich über den „Nachteilsausgleich“ (Hilfestellungen für Kinder mit LRS/DYS) in der Schule.
          • Ihr Kind soll im Alltag erfahren, wozu Lesen, Schreiben und Rechnen gut sind. Die Vorbildfunktion ist besonders wichtig.

           

          Hilfreiche Tipps:

          • nicht überfordern: WENIGER IST MEHR!
          • überschaubare Lerneinheiten: höchstens 30 Minuten am Stück - mehrere kurze Einheiten
          • sehr hilfreich ist ein Tages- Wochen- und/oder Monatsplan
          • WIEDERHOLUNGEN sind wichtig!
          • Erholungspausen einplanen!
          • Stress und Druck herausnehmen
          • Bewegung an der frischen Luft
          • Bewusstmachen kleinster Fortschritte
          • Belohnungssystem: gemeinsam kleine (oder für längere Zeiträume größere) Belohnungen für regel­mäßiges Üben ausdenken (Computerspielen bzw. „Zocken“ = KEINE Belohnung!)
          • kleine, erreichbare Ziele setzen
          • Freunde, Verwandte bitten, dass sie einzelne Übungseinheiten übernehmen – Entlastung für beide Seiten!
          • Lesetraining: Jeden Tag 10 Minuten gemeinsam laut Lesen (z.B. abwechselnd vorlesen, gemeinsam im „Chor“ lesen). Kurzen Text aus den gerade aktuellen Schulbüchern wählen und diesen öfter wiederholen (7–10-mal). Wiederholungen sind wichtig!
          • Lesen lernt man durch LESEN! Schreiben lernt man durch SCHREIBEN!
          • Bei vielen Rechtschreibfehlern: nicht alles verbessern, sondern eine Fehlerkategorie wählen und nur diese üben
          • nicht mehr als 5–7 neue Lernwörter/Vokabeln am Tag (lieber mehrfach schreiben und laut sprechen – Wiederholungen sind wichtig
          • Hilfreiche Kompensationsstrategien unterstützen: z.B. kreatives Eselsbrückenbauen
          • Mitschriften von Kindern sind oft nicht lesbar – Mitschüler, Lehrkräfte bitten, dass sie die Unterlagen kopieren, fotografieren, etc.
          • mit dem Computer schreiben

           

          Literaturtipps für Eltern:

          • Rundschreiben zu LRS: https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=1029
          • Handreichung LRS: https://www.schulpsychologie.at/fileadmin/upload/lernen_leistung/Lese-Rechtsschreibschwierigkeiten_eine_Handreichung.pdf
          • Rundschreiben zur Dyskalkulie: https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=768
          • Handreichung Dyskalkulie:

          https://www.schulpsychologie.at/lernen-lernerfolg/rechenschwierigkeiten

          • https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/beratung/schulinfo/legasthenie.html
          • Berufsverband Akademischer Legasthenie-Dyskalkulie-TherapeutInnen (BALDT):

          https://lrs-therapeuten.org